HOMMAGE an das alte Hamburg (bis 1914)

Als erstes Photo in Hamburg gilt eine Aufnahme vom großen Brand im Mai 1842. Nun, so alt sind die Photos hier nicht - doch sind sie alle älter als 50 Jahre und somit wäre im Normalfall das Urheberrecht nach deutscher Regelung abgelaufen. Seien wir dennoch den Photografen jener Jahre dankbar, dass sie uns neben unzähligen anderen Motiven des alten Hamburgs auch die damalige Straßenbahn im Bild festgehalten haben. Ich hoffe, hier Photos zu bringen, die bisher nicht oder eher selten öffentlich wurden. Mag auch die Qualität manchmal nicht so berauschend sein, so überwiegt doch der historische Wert.


Wagen der späteren SEG-Linie [30] an der Hafenstr (C.-Rehder-Str.), bis 1900 von der HAT betrieben - Photo 1898 bis 1900 - Sammlung Andreas Pahl


Zug der SEG, ab 1900 die Linie [19], hier noch auf der Strecke Rathausmarkt - Mittelweg - Dorotheenstr und daher mit dem "M" als Dachzeichen - 1895 bis 1900 - Sammlung Hans Rehders

Setzen wir fort mit einigen Photos aus dem Fundus der Kongressbibliothek in Washington


#401 - Jungfernstieg (zwischen Sept. 1900 und 1905) - Ein Wagen der Linie [2] auf dem Weg zur Hoheluftchaussee vor dem Hotel St. Petersburg. Die Schornsteine gehören zum ersten Elektrizitätswerk Hamburgs zwischen Jungfernstieg und Poststr. im Zentrum der Versorgungsempfänger.


#413 - später als September 1900 - Jungfernstieg - die aufwendigen Masten für die Straßenbeleuchtung und gleichzeitig als Halterung für den Fahrdraht der Straßenbahn kommen gut zur Geltung. Der damalige Alsterpavillon wie ein steinernes Schiff.


#404 - 1894 bis 1900 - Dammtorstraße mit einem Zug des Grindelrings im Vordergrund. Bis 1903 war der Dammtorbahnhof links der Straße und es ging geradeaus über die Eisenbahn hinweg direkt zur Rothenbaumchaussee. Rechts vorn der Schwan der gleichnamigen Apotheke.


Detail des vorigen Bildes - deutlich ist das kreisförmige Dachzeichen des Triebwagens zu sehen


Ein Zug der "Zentralbahn" auf der Reeperbahn in Richtung Millerntor; Blick von der Davidstr..


#418 (Ausschnitt) - 1894 bis 1900 - ein Triebwagen der späteren Linie [23] kommt die Davidstr. herunter in Richtung Veddel


Rathausmarkt - vor September 1900, Postkarte verschickt 03.09.1900 - die Gleise lagen noch an der Westseite des Platzes vor dem Rathaus, die Mönckebergstr. gab es noch nicht. Im Gebüsch verborgen das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. - Sammlung Horst Buchholz


Einmal im Detail die Masten auf dem Jungfernstieg. Sieht man genau hin, so bemerkt man, dass auf der linken Seite am Ende noch weitere Halter nach unten weisend für den Fahrdraht der Straßenbahn angebracht sind. Diese Masten standen von 1900 bis in die 1920-er Jahre - Sammlung Andreas Pahl


Eine der ältesten Strecken war die Linie nach Eimsbüttel - seit 1900 von der Linie [11] befahren - um 1903 fährt Wagen 518 auf der Straße An der Verbindungsbahn - Sammlung Hans Rehders


Demgegenüber sah es in Harburg am Sand 1902 noch recht gemütlich aus. Die Linie ohne Nummer auf der eingleisigen Strecke rechts bekam erst nach 1905 die Bezeichnung [32]; die [23] mit Zusatzschild "H" für Harburg wurde 1903 durch die [33] ersetzt - Sammlung Hans Rehsers


So gab es damals wohl bald Postkarten von jeder Straße - hier der Mühlendamm mit der Linie [20] - 1901 bis 1905 - Für den Fahrstrom hängen über der eingleisigen Strecke 2 Fahrdrähte. Hier fuhr auch noch die Linie [9]. Als 1909 zusätzlich die [35] hinzukam, musste man zweigleisig ausbauen.  Sammlung Andreas Pahl


Linie [16] in der Gärtnerstr (damals noch Eppendorf). Gut sieht man noch die zweigeschossige Erstbebauung, zurückgesetzt von der Straße mit einem Vorgarten, der dann oft zu einem eingeschossigem Ladengebäude wurde und die diese Häuser ersetzende dichtere Bebauung mit viergeschossigen Mietshäusern direkt an der Straße. Trotzdem gehörten Bäume zum Komfort, den man erwarten durfte. Heute ist diese Straße zum gesichtslosem "Ring 2" geworden - 1902 bis 1905 - Sammlung Andreas Pahl

 
Der Winterhuder Markt - jahrezehntelang führ dort die [12] von der Hudtwalckerstr in die Alsterdorfer Str, die [18] den Alsterring und die [28] von der Alsterdorfer Str zur Dorotheenstr, so dass sich dort ein Gleisdreieck ergab - um 1905 - Sammlung Hans Rehders


Action pur auf der Straße "Alter Steinweg" - Einbahnstraße Richtung Millerntor und eine der Haupteinkaufsstraßen der Neustadt. Dem Wagen der Linie [5] folgt die Zentralbahn - 1900 bis 1905 - Sammlung Hans Rehders


Linie [10] um 1910 in der Osterstr. - Sammlung Hans Rehders


In Wandsbek - Linie [1] - nach 1905


Ein Zug der Zentralbahn wartet beim Berliner Tor auf die Fahrt nach Altona auf dem Weg der roten Strecke über Königstraße zur Friedenseiche (Hohenesch) in Ottensen * [Sammlung Ingo Mecker]


Ein Wagen der Linie [29] auf der winterlichen Allee (jetzt Max-Brauer-Allee) - nach 1905 - Sammlung Andreas Pahl 


Triebwagen der Linien [20], [8] und [9] warten am Barmbeker Markt (d.h. Dehnhaide) auf ihre Rückfahrt nach Hamburg - 1900 bis 1905


Ein Zug der [5] auf dem Weg nach Eilbek passiert die Börse - 1900 bis 1905 - Sammlung Emil Buchholz



Fischers Allee in Ottensen - Wagen der grünen Linie warten auf die Rückfahrt zum Berliner Tor - Sammlung Rainer Dodt


Linie [20] auf dem Grindelberg in Richtung Barmbek - nach 1905 - Sammlung Horst Buchholz


Ein Hapag-Schiff ist an den Landungsbrücken angekommen - Wagen der Linien [14], [26], [26], [23] und ein Zug der [7] stecken im Gewühl der Fußgänger fest. - nach 1905


Was hat denn Linie [6] an den Landungsbrücken zu suchen? Da fuhr sie eben als "Frühwagen" oder auch morgens im sonntäglichem Ausflugsverkehr abweichend von ihrer regulären Route über Millerntor und die Steinwege - nach 1905 - Sammlung Andreas Pahl


Linie [13] in Eppendorf auf dem Weg zur Burgstraße - nach 1911 - Sammlung Andreas Pahl


Linie [14] über Klostertor - Landungsbrücken - Eimsbüttel wartet an der Süderstr. auf den Fahrtbeginn - nach 1905

Rödingsmarkt um 1912 - das Hochbahnviadukt ist bereits fertig, aber Schienen liegen noch nicht. Ein Triebwagen der Linie 22 kehrt in Richtung Steinwege. Aus dem Gr. Burstah kommt ein Zug der Zentralbahn auf dem Weg nach Ottensen. Im Vordergrund rechts die Gleise der Linie 7 vom Gr. Burstah in die Straße Rödingsmarkt zum Baumwall mit der Weiche auf dem rechten Gleis von beiden, wo die Strecke vom Millerntor in Richtung Gr. Burstah aufgleist. Der Blick geradeaus geht in den Alten Wall (vermutlich aus Sammlung Rehders ?) 

Linie 17 am Rödingsmarkt in Richtung Kaiser-Wilhelm-Straße. Im Hintergrund die Linie 7, die bis 23.10.1924 in beiden Richtungen über Gr. Burstah fuhr, während die anderen Linien in Richtung Westen ab 7.12.1912 über Mönckedamm fuhren. Oben auf dem Hochbahnviadukt der "Ringzug". Damals noch Formsignale bei der Hochban! (Photo Sammlung Rehders - nach 1912)

Linie 20 am Grindelberg (Photo um 1910)


Rathausmarkt - Die Gleiskreuzung an der Südostecke, links in die Hermannstr, mittig in die Mönckebergstr - nach 1912

Die Sammlung wird gelegentlich ergänzt

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