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Am 20. August 1949 wurde ein gemeinsamer Plan vom Tiefbauamt und des Konstruktionsbüros der HHA vorgestellt. Dieser Plan wurde mir aus dem Archiv des VVM im April 2024 zur Verfügung gestellt. Er ist handschriftlich mit 1949 bezeichnet - auf dem Plan für Harburg ist das Datum 20. August erkennbar, die Jahreszahl aber nicht. Die Planung umfasste drei Teilpläne * A = neue U-Bahnlinien * B = neue Straßenbahnlinien Hamburg * C = neue O-Buslinien in Harburg. Nur hier ist die Urheberschaft Tiefbauamt / HHA dokumentiert * 8 Seiten Zusammenfassung der Kosten und Linien mit dem Titel "Langfristiger Investitionsplan der HHA" Gegenüber den Planungen von 1947 hatte man weiter ausgegriffen. Die Linien wurden von A bis G bezeichnet. Dabei war der "Ring" die Linie A geworden, die Walddörferbahn erschien als D, die Ochsenzoll-Linie als C und das Stück Schlump - Hellklamp erschien als Teilstück der Linie B. Linien E, F und G waren neue Linien. Der Plan erscheint unten auf dieser Seite ausserhalb des Textbereiches, um ihn in voller Größe sehen zu können. Daher bitte nach unten scrollen. Linie A = Die Ringlinie blieb ungeändert. Lediglich ihre Bahnsteige sollten - wie bei der Walddörferbahn - verlängert werden. Außerdem sollte die "alte Ringlinie" zwischen Adolphsplatz und Baumwall umgebaut werden, nämlich in der von K. Gutschow geplanten gestreckteren Führung mit Abtauchen der Strecke schon gleich hinter Baumwall, um die enge und steile Rödingsmarkt-Kurve zu ersetzen. Linie B = Der Eimsbüttler Zweig zum Hellkamp (Linie B in schwarz gezeichnet) sollte nicht nur bis Stellingen, sondern über Niendorf bis Schnelsen verlängert werden. Hier kommt zuerst die Idee zutage, sich für den Anschluss Niendorfs eine Strecke über Grindelallee und Hoheluftchaussee zu sparen. Offensichtlich sollte diese Linie dann über Meßberg und Hauptbahnhof(-Süd) weiter nach Billstedt und Billbrook laufen. Stationen waren vorgesehen bei der Burgstraße, der Hammer Kirche, der Güterumgehungsbahn und der Horner Rennbahn so wie später auch realisiert Linie C = Das Ende der Langenhorner Strecke in der Innenstadt bleibt bei diesem Plan etwas im Dunkeln - offenbar sollte sie nach wie vor am Jungfernstieg enden. Linie D = Die Walddörferbahn ab Barmbek blieb ungeändert, nur die Bahnsteige sollten verlängert werden. Linie E = Der Anschluss der Wandsbeker Linie an die Walddörfer-Strecke wurde wie zuvor bei Trabrennbahn vorgesehen. Durch die City war nach der Zeichnung wie schon 1937 eine Führung durch das Alsterfleet und über Alstertor zur Mönckebergstr. vorgesehen und dann parallel mit der Ringlinie bis Hauptbahnhof. Das andere Ende dieser Linie lief über Millerntor und Bhf. Altona nach Lurup. An Haltestellen war zwischen Wartenau und Wandsbek-Markt nur eine vorgesehen - die U-Bahn war also als Schnellstrecke zur Straßenbahn gedacht. Linie F = Die Strecke in braun gezeichnet am Hafenrand über Königstr und die neue Ost-West-Str. kommt neu in das Spiel mit einer am Meßberg geplanten 4-gleisigen Haltestelle (die für die jetzige U1 aber nur 2-gleisig gebaut wurde). Am Elbufer war eine Route bis Teufelsbrück vorgesehen. Würde sie oberirdisch verlaufen, hätte man einen schönen Blick auf die Elbe. Ob ihr Verkehrspotential allerdings diesen ästhetischen Luxus gerechtfertigt hätte? Scheint so, als wäre dies ein nostalgisches Planungsrelik aus der Gutschow-Zeit. Auch der Betriebsbahnhof am Jenischpark war eine mutige Planung.. Linie G = Der Alsterring sollte durch Hammerbrook wieder an die Freihafenlinie angeschlossen werden (der Bahnhof "Brückenstr" wäre so reaktiviert). Die Linie macht jetzt einen kleinen Bogen, um auch den Bhf. Holstenstr. anzuschließen. Eine Haltestelle am S-Bahnhof Landwehr war allerdings nicht geplant
Die Bahrenfelder und Billstedter Strecken sollten weiter in die Vororte ausgreifen, die Bahrenfelder bis Lurup und die Billstedter bis Billbrook. Ein Anschluss von Winterhude und Uhlenhorst im Zuge etwa des Hofwegs war weiterhin nicht vorgesehen und die Grindelstrecke hatte man ja bewußt durch die Verlängerung der Hellkamp-Strecke vermieden. Wären all diese Strecken gebaut worden, hätten wir ein Liniennetz von 142,4 km Länge. 400 Millionen DM für die Strecken und 150 Millionen für 750 U-Bahnwagen zu je 200.000 DM - das sind heutzutage Traumpreise, aber damals natürlich entsprechend viel Geld. Weitzerhin wasren ja in diesem Plan auch etwa 100 km neue Straßenbahnstrecken geplant für die einschließlich 500 Straßenbahnzüge und entsprechender Betriebsbahnhöfe weitere 152 Millionen vorgesehen waren.
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