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Gebracht wurde dieses Linienschema im Buch "Großstädtische Verkehrsprobleme" von A. Möller aus dem Jahre 1949. Das gezeichnete Netz mit seinen Planungen ist vom Autor ausdrücklich als nach dem Generalverkehrsplan 1937 dargestellt deklariert. Es handelt sich hier also um ein Stadium der Planung bei oder nach Erlass des Groß-Hamburg Gesetzes, aber noch vor den Veränderungen durch die Planungen von K. Gutschow für ein "neues Hamburg". Wir finden hier eine zusätzlich zur bestehenden S-Bahn geplante Anbindung von Altona und der westlichen Vororte Bahrenfeld und Lurup. Über Altona führt außerdem eine weitere Linie vom Elbufer über Schlump, durch den "Sperberschen" Alstertunnel zum Winterhuder Weg und dann den Straßen Lerchenfeld. Wartenau und Landwehr folgend zur Burgstr. Hier taucht erstmals ein Alsterhalbring als Hochbahnstrecke auf. Durch das damals noch unzerstörte Hammerbrook sollte dieser Alsterhalbring ein bei der Süderstr. angeordnetes Gleisdreieck erreichen, das auch Anschluss an die Freihafenlinie bot. Eine Stummelstrecke ab Borgweg schloss die Jarrestadt an das Hochbahnnetz an. Radiallinien strahlten aus nach Niendorf und Wandsbek. Beide Orte waren ja jetzt hamburgisch geworden. Dort konnte man die Siedlungstätigkeit und Verkehrserschließung nun selbst bestimmen. Selbstverständlich war Horn und das jetzt hamburgisch gewordene Billstedt nach wie vor ebenfalls Ziel einer Linie. Auch Stellingen sollte durch die Hellkamp-Linie angebunden werden. In der Innenstadt dachte man an eine gemeinsame Führung der Linien von Eimsbüttel und Niendorf über Sievekingsplatz - Gänsemarkt - Jungfernstieg - Mönckebergstr - Hauptbahnhof. Das hätte vermurlich bedeutet, zwischen Mönckebergstr. und Hauptbahnhof vier Gleise zu legen. Da die Horner Linie sich bereits Horner Rennbahn verzweigen sollte, war hier offenbar eine Doppelbelegung Sievekingsplatz - Horner Rennbahn geplant. So wurde bis in die 1950-er Jahre konstatiert, dass die Horner Linie die höchste Verkehrsbedeutung hätte. Das lässt sich auch an den angebotenen täglichen Plätzen in der Straßenbahn ablesen (z.B. im Jahre 1954: Horn, Billstedt = 122.000; Wandsbek = 74.000). Wie denn welche der von Westen kommenden Linien mit einem Zweig in Hamburgs Osten verbunden werden sollte, lässt der Plan nicht direkt erkennen. Eine gewisse Logik hätte jedoch dies Schema ° RING von Landungsbrücken - Berliner Tor - RING nach Barmbek Die Linie über die Rothenbaumchaussee sollte relativ gradlinig über Messberg im Zuge der Amsinckstr bis zur bestehenden Station Süderstr. und nach Rothenburgsort weitergeführt werden. So ungefähr hatte sich das schon 13 Jahre eher Baudirektor Sperber ebenfalls vorgestellt. Mit dem Alsterhalbring (und dessen Abzweig zum Borgweg) hätte Hamburg nach diesem Plan also 6 unabhängige U-Bahn-Linien erhalten. Nach dem Krieg - 1947 - wurden diese Planungen zum größten Teil wieder aus der Schublade gezogen. |