1997 - Flächennutzungsplan

Inzwischen sind die Strecken nach Niendorf und Mümmelmannsberg in Betrieb genommen worden und das existierende U-Bahn-Netz mit den Linien U1, U2 und U3 hat somit einen Umfang angenommen, der bis 2007 angesehen von kurzen Verlängerungen in der Peripherie ungeändert bleiben sollte. Wie so oft, wurde bei der Verlängerung nach Niendorf nicht eine Strecke gebaut, die in ein geplantes Gesamtsystem eingepasst war, sondern "ad hoc" entschieden, die Hagenbeck-Strecke kurzer Hand durch nur locker bebautes Gelände nach Niendorf zu führen, statt dem Schwerpunkt der Verkehrsführung zu folgen, die durch die jetzt "5" genannte Metrobuslinie gegeben ist. Man darf allerdings nicht vergessen, dass statt weiterer U-Bahnen in Hamburg ja auch die City-S-Bahn und die S-Bahn nach Harburg gebaut worden war.

 

Auch was noch geplant wird, weist einen bescheideneren Umfang auf. Es ist im wesentlichen die weitere Durchmesser-Linie mit dem Arbeitstitel "U4" von Osdorf / Lurup über Bahrenfeld - City - Uhlenhorst - Sengelmannstr. Zwischen dem Bhf. Altona und Millerntor ist diese Linie etwas nördlich der Gr. Bergstr. und Reeperbahn verschoben, um zwischen Verbindungsbahn und City-S-Bahn als mittlere Linie zu fungieren. Die Führung über Feldstr. wurde inzwischen fallen gelassen zugunsten der besseren Variante über Millerntor. Dieser Weg war wieder frei, nachdem die Planungen die City-S-Bahn nicht dort entlang, sondern über Landungsbrücken gelegt hatten.

Die ehemals bis Niendorf-Markt reichende Strecke über Hoheluftchaussee ist nur noch bis Siemersplatz eingetragen, weil ja die Hagenbeck-Strecke den Hauptverkehr nördlich davon abzog. Als Nebeneffekt wäre dieser Zweig der U1 dadurch auch weniger belastet, wenn es um die Verzweigung beim Stephansplatz ging.

Der Flächennutzungsplan bezeichnet konkret auch die geplanten Haltestellen. So erscheint auf der Rothenbaumchaussee bei der U1 die seit längerer Zeit diskutierte Station "Johnsallee". Ihr Bau trat zwar 1964 in ein konkreteres Stadium und man stellte auch 11 Millionen DM bereit. Doch dann wurden Schwierigkeiten beim Bau der Station in der dort liegenden Gefällestrecke vorgegeben und nichts geschah. Immerhin wurde sie nicht aus dem Plan gestrichen. Auch auf der Luruper Strecke ist jetzt eine Haltestelle bei der "Lutherhöhe" vorgesehen, die 1973 noch fehlte. Dafür ist "v.-Sauer-Str." etwas nach Osten versetzt.

Sasel-Süd, Bramfeld und Steilshoop sollten unverändert an den Ostring ab Dehnhaide angebunden werden. So hatten die beiden außer der U4 geplanten Radialen nach Lokstedt und Sasel nur indirekten Zugang zur Innenstadt gemeinsam mit anderen Linien. Der Alsterhalbring von 1968 über Eimsbüttel und Eppendorf ist dem Rotstift zum Opfer gefallen. Schade um ihn - das wäre eine sehr nützliche Querverbindung gewesen, die man durchaus als U-Bahn-würdig einstufen konnte.